Wohnen ein Grundrecht - doch wie eine bezahlbare Wohnung finden?

Die in den letzten Jahren in Oberhaching aufgelegten Wohnprogramme für Einheimische erfreuten sich großer Beliebtheit, gleich ob es sich um Grundstücke, Eigentums- oder Mietwohnungen handelte. Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem.

Bürger mit mittlerem Einkommen und etwas Erspartem fallen zudem meist nicht unter den berechtigten Perso-nenkreis, das Einkommen für die Mietwohnung ist zu hoch, das Vermögen für eine Eigentumswohnung zu gering. Eine Möglichkeit bezahlbaren und vor ständig steigenden Mieten sicheren Wohnraum zu schaffen ist genossenschaftlicher Wohnungsbau. Kommunen haben oft Genossenschaften gegründet, um Wohnraum für Bürger mit geringem Einkommen zu schaffen und zu vergeben. Warum nicht auch Oberhaching? Es können sich aber auch Bürger zusammenfinden, um eine Genossenschaft zu gründen oder das Projekt unter dem Dach einer bestehenden Genossenschaft umzusetzen. Man kauft, je nach Wohnungsgröße eine Mindestmenge an Anteilen und zahlt dann weiterhin Miete. Wo liegt der Vorteil? Die Genossenschaft nimmt den Kredit bei der Bank auf, den man selbst aus verschiedenen Gründen nicht bekommen oder nicht aufnehmen kann oder will. Daher zahlt man weiterhin Miete, bestimmt aber über eine Erhöhung selbst mit. Konnte man mehr Anteile erwerben, als das für die gewünschte Wohnung nötig gewesen wäre, gibt es, je nach finanzieller Lage der Genossenschaft, eine Dividende mit der z.B. die Mietzahlung verringert werden kann. Die Wohnung kann einem von niemandem gekündigt werden. Zieht man aus, bekommt man seinen Anteil ausbezahlt. Die Bewohner können Einfluss auf Grundrisse und Bauweise nehmen oder Gemeinschaftsräume beschließen, was natürlich auch Auswirkungen auf die Baukosten hat. Voraussetzung für ein solches Projekt ist eine kooperative Gemeinde oder einen kooperativen privaten Grundbesitzer. Die Bundes SPD möchte in angespannten Wohnlagen, zu denen der Raum München zweifellos gehört, den Erwerb von Genossenschaftsanteilen erleichtern Wir brauchen auch kleine Wohnungen für Auszubildende und Studenten. Dies soll am Schulcampus umgesetzt werden. Wir können uns gut vorstellen in diesem Wohnkomplex auch Wohnungen für Wohngemeinschaften vorzusehen. Auch bei fitten Senioren werden WG's immer beliebter. Man ist nicht allein und unterstützt sich gegenseitig. Selbst für bereits pflegebedürftige Senioren gibt es erste Pflege WG's. Ein Modell für alle die es kleiner und überschaubarer als in einem Pflegeheim wollen Schon viel Erfahrung gibt es bei Mehrgenerationen Häusern in denen Alt und Jung sich gegenseitig unterstützen. Voraussetzung für alle diese Modelle ist der Wille dieses Projekt nicht nur gemeinsam umzusetzen, sondern auch zu leben. Dies wird auch in einer Gemeinde wie Oberhaching immer mehr an Bedeutung gewinnen. Margit Markl und Simon Schick