Klimaschutz - auch hier in Oberhaching geht noch mehr

Die Klimakrise ist ein permanentes Thema geworden. Die Reaktionen darauf sind sehr unterschiedlich. Die einen verdrängen das Thema, haben aber ein schlechtes Gewissen, die anderen übertreiben vielleicht. Schnell kommt man in Diskussionen an den Punkt: leider kann ich mir kein Elektroauto leisten, aber ich tue ja etwas fürs Klima.

Jeder Einzelne, aber gerade auch die Gemeinde kann noch viel mehr tun. Manchmal gibt es verblüffend einfache Lösungen, die effizient und bezahlbar sind. Haben Sie schon mal Ihren individuellen CO2-Fußabdruck ermittelt?

Das geht sehr einfach - wagen Sie mal den Versuch: Website des WWF

Schnell kommt man darauf, dass Flugreisen, die Bilanz ganz schön verhageln können. Vielleicht genügt ja eine Flugreise pro Jahr, prüfen Sie immer die Option der Bahnreise - gerade innerhalb Europas und ja, Fluggesellschaften bieten auch gegen einen extra Obulus eine Kompensation. Ist das Blödsinn, oder soll man dem trauen? Ja, denn der Zertifikathandel funktioniert - es kommt auf die Gesamtbilanz an. Zumindest ist das eine offizielle anerkannte Methode. Kaufen Sie bevorzugt zertifizierte Produkte (die gibt es u.a. in lokalen Supermärkten REWE und Edeka. Sehen Sie nach dem Logo "Klimaneutrales Produkt".

Infos zum CO2-Fußabdruck von Unternehmen und Produkten finden sie unter: Website Fokus Zukunft

Infos zu Klimabündnis Oberland: Website Klimabündnis Münchner Oberland

Öfter mal mit dem Rad zum Einkaufen - das kann ja wohl fast jeder. Bündeln Sie Autofahrten und verbinden Sie den Einkauf im Nachbarort mit anderen Besorgungen, die (leider) in Oberhaching nicht möglich sind - das Thema Verbesserung der Infrastruktur ist mir ebenfalls ein dauerndes Anliegen, wie schon öfter im Hacho publiziert.

Radfahren hält fit, der Kreislauf kommt in Schwung und insgesamt ist das viele Sitzen eine Volkskrankheit mit weitreichenden Folgen. Das ersetzt auch mal das Fitnessstudio. Haben Sie schon mal beim Stadtradeln mitgemacht? Jeden Juli gibt es 3 Wochen lang einen Wettbewerb verschiedener Gruppierungen und Parteien.

Website Stadtradeln

Wir, die „Roten Radler“ waren 2019 richtig erfolgreich und wurden dafür sogar ausgezeichnet. Demnach vermieden 132 aktiv radelnde Oberhachinger Bürger in 9 Teams 5 Tonnen CO2! Nicht schlecht, oder?

Was kann die Gemeinde tun? Denken Sie an die heißen Sommer 2018 und 2019 - Rekordhitze - alles stöhnt und für Menschen mit Herz- und Kreislaufproblemen kann es gefährlich werden. Was tun? Eine Klimaanlage installieren - keine gute Idee, denn die braucht jede Menge Energie.

Beim Stadtradeln kam mir eine Idee - sehr überraschend, trotz Hitze ist der Fahrtwind auch bei über 30°C angenehm. Oft fehlt der Schatten an diversen Radwegen und hier könnte die Gemeinde deutlich mehr tun: schattige Laubbäume an den Straßenrändern pflanzen, gerade dort wo Fußgänger und Radfahrer unterwegs sind, Beispiele gibt es genug.

Es ist zu prüfen, welche Grünstreifen bereits der Gemeinde gehören. Bei Straßensanierung an die Begrünung denken und ggf. Parkbuchten minimieren. Radwege gibt es in Oberhaching aufgrund der gesetzlichen Regelungen der 30er Zonen sehr wenige, das ist bedauerlich und nicht ideal.

Generell hätte die Begrünung mit Kastanien, Linden oder anderen heimischen Gehölzen einen positiven Mehrfacheffekt: Bäume wandeln CO2 in Sauerstoff um, Staub wird gefiltert, Lebensraum für Insekten und Vögel wird geschaffen. Der Schatten eines Baumes ist der angenehmste, das wissen die Biergarten Besucher. Die Brauer von früher wussten, warum sie über den Bierkellern Kastanien pflanzten.

Wenn jemand sagt, "es gibt doch schon so viel Grün in Oberhaching" - stimmt das nur zum Teil – sehen Sie selbst:

Weniger begrünt - Wörnbrunner Straße
Mehr Grün - Kybergstraße

Im Übrigen können auch Häuser und Gärten noch mehr begrünt werden. Efeu, Weinranken und begrünte Dächer halten das Haus im Sommer kühl. Auch an Fensterbänken und Balkonen ist noch jede Menge Platz. In München ist es Pflicht, bei Flachdach Neubauten die Begrünung einzuplanen und umzusetzen. Warum nicht auch im Landkreis? Denn ich kandidiere auch für den Kreistag und würde mich auch hier für Umweltthemen einsetzen. Die SPD-Fraktion hat da schon einiges voran gebracht - aber auch hier geht noch mehr.

Selbstverständlich unterstützt die SPD-Fraktion sinnvolle Maßnahmen und Aktivitäten auf dem Weg, Oberhaching zu einer klimaneutralen Gemeinde zu machen, so auch als wichtigen Schritt die Erstellung eines Energienutzungsplanes. Auch der Landkreis München will klimaneutral werden (hierzu gab es einen Antrag der SPD-Fraktion im Kreistag – initiiert maßgeblich von Dr. Erwin Knapek). Das sind einige meiner Ideen. Mit Ihren Stimmen, können Sie helfen, dass wir uns für diese Anliegen einsetzen.

Wolfgang Lex